Image von Urlaubsdestinationen: Was die Deutschen mit Urlaubszielen verbinden 

Forschung aktuell, 238

20. Juni 2012

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Image von Urlaubsdestinationen: Was die Deutschen mit Urlaubszielen verbinden

Sommerzeit ist Reisezeit. Viele Deutsche sitzen gedanklich schon auf gepackten Koffern, wissen aber oftmals noch nicht, wohin sie in diesem Jahr verreisen sollen. Sicher ist nur, dass die Erwartungen an die „besten Wochen des Jahres“ hoch sind und die Angebote vor Ort die eigenen Vorstellungen möglichst bestätigen, wenn nicht sogar noch übertreffen sollen. Was aber erwarten die Bundesbürger tatsächlich in den einzelnen Urlaubsdestinationen vorzufinden. Dieser Frage ist die Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative von British American Tobacco – in ihrer diesjährigen Tourismusanalyse nachgegangen. Repräsentativ wurden hierfür über 4.000 Bundesbürger ab 14 Jahren danach gefragt, welche Qualitätsmerkmale auf welche Urlaubsdestinationen zutreffen.

Urlaub in Deutschland – Bayern hat das beste Image

Das Image von Urlaub in Deutschland ist vor allem geprägt vom Gedanken an „schöne Natur“ und „viel Ruhe“. Aber auch „vielfältige gastronomische Angebote“, sowie einen „hohen Sicherheits- und Umweltstandard“ verbinden die Bundesbürger mit Reisen im eigenen Land. Nur selten denken die Deutschen dagegen an „gutes Wetter“ oder ein „gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“. Den einzelnen Zielgebieten eilt dabei oftmals ein recht unterschiedlicher Ruf voraus.

  • Bayern hat im Bundesvergleich das beste Image. Besonders positiv schneiden die bayrischen Destinationen u.a. bei den Themen „schöne Landschaft“, „Sauberkeit“  und „Gastfreundschaft“ ab. Nur etwa jeder vierte Befragte verbindet Bayern dagegen mit „Bademöglichkeiten“ oder einem „guten Preis-Leistungsverhältnis“.
  • Beim Gedanken an die Urlaubsziele in Baden-Württemberg kommen den Deutschen neben einer „schönen Landschaft“ und „gutem Essen“ auch „viele Entspannungsmöglichkeiten“ in den Sinn. Auffällig ist jedoch, dass keines der Merkmale von einer Mehrheit der Bundesbürger dem „Ländle“ zugesprochen wird.
  • An der Nordsee erwarten die Urlauber neben „Bademöglichkeiten“ vor allem „viel Ruhe“ und einen „hohen Umweltstandard“ vorzufinden. An „Sonnenschein“, „Party“ oder „viele Sehenswürdigkeiten“ denken dagegen nur wenige.
  • Die Ostsee hat das beste Image beim Thema „Sauberkeit“ und wird zudem mit einem „Badeurlaubsziel“ verbunden. Mit „zahlreichen Ausflugszielen“ oder „Unterhaltung“ werden die Feriengebiete an der Ostsee allerdings nur bedingt in Verbindung gebracht.

„Das Image von innerdeutschen Urlaubszielen ist sehr gut. Die Investitionen aber auch die Marketingoffensive der letzten Jahre schlagen sich in den zahlreichen positiven Bewertungen nieder. Bei den Punkten „Wetter“ und „Preis-Leistungs-Verhältnis“ zeigen unsere Forschungsreihen zudem, dass das Image in diesen Bereichen nicht unbedingt die Wirklichkeit wiederspiegelt. Urlaub in Deutschland ist nicht nur oftmals sonniger, sondern auch günstiger als gedacht“, so der Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung, Professor Dr. Ulrich Reinhardt.

Auslandsreisen – Klischees werden bestätigt

Vor allem für ausländische Reiseziele ist ein gutes Image von besonderer Bedeutung Von diesem macht der Reisende es oftmals abhängig, ob er in das Land reist oder nicht. Gegenwärtig ist das Image der beliebtesten Urlaubsdestinationen – Spanien, Italien sowie Österreich – besonders hoch. Mit etwas Abstand folgen die Türkei, Griechenland und Kroatien. Das Image nordafrikanischer und nordamerikanischer Ziele hingegen ist derzeit nicht besonders positiv besetzt. Bei der Bewertung der einzelnen Gebiete werden oftmals stereotypische Bilder bestätigt. So werden „Sonne, Strand und Meer“ von der Mehrheit der Befragten in den Mittelmeerländern erwartet. Spanien steht zudem u.a. für „Spaß“, Italien für „gutes Essen“ und „Kinderfreundlichkeit“. Mit Österreich werden „Erholung“ und eine „schöne Landschaft“ verbunden, der Türkei wird das „beste Preis-Leistungs-Verhältnis“ zugeschrieben und Griechenland „viele Sehenswürdigkeiten“ bescheinigt.
Fazit von Ulrich Reinhardt: „Reisezufriedenheit ist ein Schlüsselbegriff der Tourismusbranche. Der Urlauber will glücklich und zufrieden von der Reise heimkommen. Wenn schon nicht das Paradies gefunden wird, so doch zumindest der Himmel auf Erden und sei es auch nur für zwei Wochen. Hierbei zählen für den Gast nicht nur die objektiv vorhandenen Merkmale, sondern auch die Bestätigung der subjektiven Erwartungen an das jeweilige Reiseziel. Für alle Urlaubsdestinationen von der Nordsee bis nach Nordamerika bedeutet dieses, weiterhin an einem positiven Urlaubsimage zu arbeiten, diese Vorstellungen dann aber auch vor Ort Wirklichkeit werden zu lassen. Sicherlich keine einfach Aufgabe, aber dafür eine sehr lohnende“.

Kurzinfos zu den Topreisezielen der Deutschen

Inlandsreiseziele  Anteil an
Reisenden
Aufenthalts-
dauer
Kosten
pro Tag
Beliebtheits­-
tendenz
Bayern 9,0 % 10,2 Tage 74 EUR
Ostseeküste 7,7 % 10,9 Tage 75 EUR
Nordseeküste 5,7 % 10,9 Tage 71 EUR
Baden-W. 3,5 % 8,9 Tage 76 EUR
Inlandsreiseziele   Anteil an
Reisenden
Aufenthalts-
dauer
Kosten
pro Tag
Beliebtheits-
­tendenz
Spanien 13,3 % 13,1 Tage 89 EUR
Italien 8,3 % 11,9 Tage 80 EUR
Türkei 6,3 % 14,3 Tage 84 EUR
Österreich 3,8 % 10,2 Tage 86 EUR
Kroatien 3,1 % 14,4 Tage 64 EUR
Nordafrika 2,4 % 13,6 Tage 90 EUR
Nordamerika 2,1 % 17,9 Tage 133 EUR
Griechenland 2,0 % 16,7 Tage 69 EUR
Wir haben den Text im Vergleich zur ursprünglichen Version korrigiert – bei der Interpretation der vorliegenden Daten ist uns ein Fehler unterlaufen, dies bitten wir zu entschuldigen!

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@stiftungfuerzukunftsfragen.de

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