Zuhause neu gedacht: Wie wollen wir in Zukunft wohnen?

Chart der Woche, 2025-KW27

3. July 2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Result

Für 31 % der Bundesbürger ist ein Wohnort mit kurzen Wegen derzeit das wichtigste Wohnkriterium. Gemeint ist ein Zuhause, von dem aus sich Dinge des Alltags – Einkauf, Schule, Arzt oder Kultur – zu Fuß oder mit dem Rad erreichen lassen. Damit steht dieser Aspekt im Jahr 2025 an oberster Stelle der Wohnwünsche.

Im Vergleich zu 2009 ist ein deutlicher Anstieg erkennbar: Damals lag dieser Wert noch bei 26 %. Gleichzeitig verliert das klassische Ideal von zentraler Lage leicht an Bedeutung – aktuell nennen 24 % bezahlbaren Wohnraum in guter Innenstadtlage als wichtig.

Zudem zeigen sich veränderte Haltungen zum Leben auf dem Land: Fast jeder Zweite würde grundsätzlich dorthin ziehen – sofern digitale Infrastruktur und Mobilität gewährleistet sind.

Reasons

Die Anforderungen an das Wohnen haben sich verändert. Wohnorte werden heute verstärkt nach ihrer Alltagstauglichkeit ausgewählt. Kürzere Wege erleichtern die Organisation des Lebens und reduzieren Zeitaufwand, Abhängigkeit vom Auto und Alltagsstress.

Zugleich ist der Wunsch nach Nähe kein Widerspruch zur Autonomie. Viele Menschen wünschen sich Anschluss, ohne sich in festen Strukturen zu verlieren. Das zeigt sich auch beim Thema gemeinschaftliches Wohnen: Nur 13 % können sich ein Leben mit Gleichgesinnten in Wohnprojekten vorstellen, 11 % ein Mehrgenerationen-Wohnen. Die Mehrheit bevorzugt das, was sie kennt – 34 % möchten so wohnen wie bisher.

Wohnqualität wird also nicht allein durch Grundriss oder Quadratmeter definiert, sondern zunehmend durch Erreichbarkeit, Nutzbarkeit und Verlässlichkeit im Alltag.

Forecast

In den kommenden Jahren wird sich die Bedeutung von Erreichbarkeit und funktionaler Nähe weiter festigen. Wohnorte, die den Alltag gut unterstützen, gewinnen an Attraktivität – nicht nur in Städten, sondern auch im ländlichen Raum, sofern Infrastruktur und digitale Anbindung mitwachsen.

Auch gemeinschaftlich gedachte Wohnformen könnten sich weiterentwickeln – jedoch in zurückhaltender Form, die individuelle Rückzugsräume wahrt. Neue Modelle werden dort erfolgreich sein, wo sie auf bestehende Bedürfnisse reagieren, statt neue Konzepte aufzuzwingen.

Wohnen bleibt ein zentrales Element gesellschaftlicher Teilhabe. Wer heute Wohnräume plant oder gestaltet, wird sich künftig noch stärker daran orientieren müssen, wie Menschen leben – nicht nur, wo sie wohnen.

Your contact person

Ayaan Güls
Press spokeswoman

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