„Gelebte Werte“: Von Mutter Teresa bis Graf von Stauffenberg 

Forschung aktuell, 220

25. November 2009

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„Gelebte Werte“: Von Mutter Teresa bis Graf von Stauffenberg

Zeitlose Vorbilder der Jugend in Deutschland

Alte „Heilige“ – neue „Helden“: Auch im 21. Jahrhundert gibt es zeitlose Vor- und Leitbilder der Jugend, die nichts von ihrer Faszination, Ausstrahlung und Wirkungskraft verloren haben. Auf die Frage, welche Personen aufgrund ihrer Eigenschaften, Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale „als Vorbild dienen“ können, nennt die junge Generation im Alter bis zu 29 Jahren Mutter Teresa (24%), Martin Luther King (20%) und Mahatma Gandhi (15%), Anne Frank (14%), Geschwister Scholl (11%) und Graf von Stauffenberg (7%). Dies geht aus einer aktuellen Repräsentativbefragung hervor, in der die BAT Stiftung für Zukunftsfragen 2.000 Personen ab 14 Jahren nach zeitlosen Vor- und Leitbildern der Jugend gefragt hat.

„Jugendliche brauchen Vorbilder, die Werte leben oder gelebt haben. Pop-Idole und Kurz-Zeit-Helden reichen dazu allein nicht aus“, so Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, der Wissenschaftliche Leiter der BAT Stiftung für Zukunftsfragen. „Mutter Teresa, Martin Luther King oder Graf von Stauffenberg repräsentieren Werte wie Nächstenliebe, Toleranz und Zivilcourage, die für ein selbstbestimmtes Leben und auch für den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft unverzichtbar sind.“

Jugendliche brauchen Menschen, die durch ihre Art zu leben und zu handeln vorbildhaft für das eigene Verhalten sind. Solche Vorbilder können Eltern, Geschwister und Freunde, aber auch Lehrer, Sportler oder Pop-Stars sein. Schon immer gab es Leitfiguren, die ganze Jugendgenerationen beeinflusst und geprägt haben – von der Wandervogel- und Hippiebewegung bis zur Frauen-, Friedens- und Umweltbewegung. Sie stellen oft Pioniere eines neuen Lebensgefühls und Lebensstils dar, ohne die die 68er Bewegung, die Grünen, Attac oder aktuell die Piratenpartei nicht entstanden wären.

Für die Jugend- und politische Bildungsarbeit ist es schon bemerkenswert, wie unterschiedlich Vorbilder aufgenommen werden. Für die weibliche Jugend ist Mutter Teresa das größte zeitlose Vorbild, während die männliche Jugend häufiger John F. Kennedy nennt. Die junge Generation in Ostdeutschland hebt besonders Che Guevara hervor. Die westdeutsche Jugend favorisiert eher Graf von Stauffenberg als Vorbild.

Professor Opaschowski: „In einer Zeit, in der ‚Super-Stars‘ von der Erlebnisindustrie regelrecht gemacht, aber genauso schnell wieder vergessen werden, sind zeitlose Ideale und Idole die wahren Helden: Sie geben Orientierungen, die Moden, Zeitgeistströmungen und manche Zeitenwende überleben – so wie Eltern und Großeltern auch, die ein Leben lang Vorbilder bleiben können. Während inszenierte Pop-Idole wie Eintagsfliegen sterben, leben persönliche Bezugs- und Identifikationsfiguren wie Legenden weiter.“ Jede Zeit hat ihre Vorbilder. Und jede Jugend braucht ihre Vorbilder als Orientierung für die eigene Zukunft.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@stiftungfuerzukunftsfragen.de

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