Wie Deutschland sich informiert: Von Leitartikeln zu Likes

Chart der Woche, 2024-KW48

28. November 2024

Ergebnis

In einer zunehmend digitalisierten Welt stellt sich die Frage, wie sich die Deutschen heutzutage informieren. Da es jedoch große Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt, muss man sie bei dieser Frage getrennt betrachten. Bei den Älteren dominiert das Fernsehen nach wie vor als wichtigste Informationsquelle. In dieser Generation spielen zudem traditionelle Medien wie Radio und Printzeitungen eine zentrale Rolle. Im Gegensatz dazu setzen jüngere Menschen zunehmend auf soziale Medien – fast jeder zweite unter 30-Jährige nutzt sie, um sich über das aktuelle Weltgeschehen auf dem Laufenden zu halten. Plattformen wie Instagram und TikTok haben hier den klassischen Medien den Rang abgelaufen, während Fernsehen und Radio deutlich an Bedeutung verlieren.

Gründe

Dieser Wandel spiegelt eine grundlegende Veränderung in der Art und Weise wider, wie Informationen konsumiert werden. Die Jüngeren bevorzugen Plattformjournalismus, der Inhalte in kurzen, leicht verdaulichen Formaten bietet, die auf ihre kürzere Aufmerksamkeitsspanne abgestimmt sind. Viele ältere Bürger halten hingegen an den traditionellen Medien fest, an die sie sich im Laufe ihres Lebens gewöhnt haben. Diese Art der Mediennutzung ist fest in ihren täglichen Routinen verankert und bietet zudem eine klare Struktur, die im Gegensatz zur fragmentierten und oft unübersichtlichen Informationsflut auf sozialen Plattformen steht. Schließlich bleibt auch die Benutzerfreundlichkeit ein entscheidender Faktor. Fernsehen und Radio erfordern keine komplexen technischen Fähigkeiten, was sie für ältere Menschen, die möglicherweise weniger technikaffin sind, besonders attraktiv macht.

Prognose

In Zukunft wird sich das Informationsverhalten der Deutschen weiter in Richtung digitaler Kanäle verschieben. Soziale Medien und digitale Plattformen werden eine immer größere Rolle spielen. Zudem werden künftig immer öfter auch KI-Algorithmen Nutzerverhalten analysieren und personalisierte Nachrichteninhalte erstellen. Dies birgt aber auch die Gefahr, in sogenannten „Filterblasen“ zu leben, in denen man nur Informationen erhält, die den bestehenden Ansichten entsprechen.

Somit bleibt das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Informationsquellen ein kritischer Faktor. Mit dem Anstieg von Desinformation und Fake News wird auch die Medienkompetenz der Bevölkerung an Bedeutung gewinnen müssen. Gleichzeitig werden traditionelle Medien wie das Fernsehen verstärkt digitale Angebote entwickeln, um auch jüngere Zielgruppen zu erreichen und sich an den veränderten Medienkonsum anzupassen.

 

Vertiefende Infos gibts in dieser Podcastfolge

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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