„Hilfe – was mache ich mit meinem Resturlaub?“ 

Der Freizeitbrief, 65

12. Januar 1988

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„Hilfe – was mache ich mit meinem Resturlaub?“

Jeder zweite Berufstätige möchte Resturlaub für einen Langzeiturlaub ansparen

In den ersten Wochen des neuen Jahres stellt sich für viele die immer gleiche Frage, was mache ich mit meinem Resturlaub? Der Wunsch, den restlichen „alten“ Urlaub über mehrere Jahre anzusparen, ist für die meisten Berufstätigen noch unerfüllbar. Wie aus einer aktuellen Repräsentativumfrage des BAT Freizeit-Forschungsinstituts hervorgeht, würden jedoch 50 Prozent der voll Berufstätigen gerne die Möglichkeit wahrnehmen, beispielsweise sechs Jahre lang eine Woche Resturlaub anzusparen. Im siebten Jahr wäre dann in Verbindung mit dem Jahresurlaub ein Langzeiturlaub von bis zu drei Monaten möglich.

Von dieser Idee ist vor allem die jüngere Generation begeistert. Rund zwei Drittel der 14- bis 29-jährigen Berufstätigen können von einem solchen „Super-Urlaub“ bisher nur träumen. Sie würden lieber heute als morgen „Urlaub auf Zeitkonto“ machen.

Nach den Ergebnissen der neuen BAT-Umfrage melden lediglich die Selbständigen grundsätzliche Vorbehalte an: Für 36 Prozent dieser Berufsgruppe kommt eine solche Urlaubsregelung „auf gar keinen Fall“ in Betracht.

Neue Möglichkeiten: Weltreise, Langzeit-Kur oder  Entwicklungsdienst

Noch ist Langzeiturlaub nicht möglich: Bisher müssen Resturlaubstage jeweils bis zum 31. März des darauffolgenden Jahres genommen werden, sonst verfallen sie. Bereits 1986 hatte Bundesarbeitsminister Norbert Blüm das „Ansparen“ des Resturlaubs angeregt. Wer jedes Jahr genügend Resturlaub auf die „hohe Kante“ legt, sollte dann auch mal ein halbes Jahr Urlaub im Stück
nehmen können.

Mit der Möglichkeit, Langzeit-Urlaub anzusparen, ergeben sich nach Auffassung von Prof. Opaschowski, wissenschaftlicher Leiter des BAT-Instituts, neue Angebotschancen nicht nur für die Touristikbranche: „Die einen erfüllen sich ihren Lebenstraum von der Weltreise, andere tun etwas für ihre Gesundheit und gönnen sich eine Langzeit-Kur. Auch Sprachkurse im Ausland, Praktika in Entwicklungsländern oder on-the-job-Training in einem anderen Berufsfeld, das man schon immer einmal kennen lernen wollte, wären möglich“. Was bisher nur ein Privileg für wenige Berufsgruppen ist, könnte in Zukunft für viele möglich werden.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@stiftungfuerzukunftsfragen.de

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