Jahresausblick 2014: Optimismus auf breiter Ebene 

Forschung aktuell, 251

27. Dezember 2013

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Jahresausblick 2014: Optimismus auf breiter Ebene

Fast drei von vier Bundesbürgern (72%) blicken mit Zuversicht auf das kommende Jahr – im Vorjahr waren es lediglich 59 Prozent. Hierbei äußern sich die Westdeutschen deutlich positiver als die Ostdeutschen und jüngere noch viel optimistischer als ältere Mitbürger. Große Unterschiede zeigen sich zudem beim Bildungshintergrund. Während mehr als vier Fünftel der formal Höhergebildeten voller Vertrauen auf das Jahr 2014 schauen, äußern sich die bildungsferneren Schichten deutlich zurückhaltender. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, für die über 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren repräsentativ befragt wurden.

Wirtschaftserwartungen 2014: Angst vor Rezession geht spürbar zurück

Niedrige Arbeitslosenzahlen, hohe Exportüberschüsse, steigende Aktienkurse, ein großes Steuereinkommen und eine insgesamt starke Wirtschaftsleistung kennzeichnen das zu Ende gehende Jahr. Dieser wirtschaftliche Aufschwung hat seine Spuren bei den Erwartungen der Bürger an 2014 hinterlassen. Immerhin 41 Prozent erwarten, dass es wirtschaftlich auch im kommenden Jahr weiter aufwärts geht. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine deutliche Steigerung von 21 Prozentpunkten. Allerdings bleibt die Mehrheit der Deutschen weiterhin skeptisch (59%) und erwartet eine insgesamt schlechter werdende wirtschaftliche Situation.
Der Wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, Professor Dr. Ulrich Reinhardt: „Die Wirtschafts-, Finanz-, Banken-, Schulden- und Eurokrisen in den letzten Jahren haben Spuren hinterlassen. Viele Bürger bleiben verunsichert, äußern sich skeptisch und haben Sorge, dass die nächste Krise schon 2014 kommt.“
Besonders in Ostdeutschland (33%) ist die Hoffnung auf Wachstum gering. Aber auch bei der Landbevölkerung (36%) und den formal geringer Gebildeten (34%) ist die Skepsis überdurchschnittlich hoch und der Glaube an einen Aufschwung entsprechend gering. Ebenso zeigen sich bei Alter und Einkommen deutliche Unterschiede innerhalb der Bevölkerung. So steigt mit dem Alter der Pessimismus ebenso an, wie er mit steigendem Einkommen sinkt.

Politikvertrauen bleibt auch 2014 gering
Aber Talsohle scheint durchschritten

Das Vertrauen in die Politiker droht, sich auch 2014 nicht zu verbessern. So erwarten im Gegenteil sogar mehr als drei Viertel der Bundesbürger, dass dieses im kommenden Jahr noch weiter sinken wird. Reinhardt: „Insgesamt setzt sich der massive Vertrauensverlust der letzten Jahre fort. Keine Verlässlichkeit und keine Ehrlichkeit, kein Alltagsbezug und keine Visionen, so lauten die Vorwürfe an die gewählten Vertreter.“
Zwei positive Tendenzen zeichnen sich jedoch ab: So stieg im Vergleich zum Vorjahr die Zahl derjenigen, die wieder Zutrauen in die gewählten Vertreter setzen, leicht an (plus 8 Prozentpunkte), und überdurchschnittlich positiv äußert sich die junge Generation der unter 35-Jährigen zum Bild der Politiker.
Fazit Reinhardt: „2013 wurde als ein insgesamt recht positives Jahr wahrgenommen und entsprechend hoch sind die Erwartungen an die kommenden 12 Monate. Dabei schwanken die Bürger zwischen Optimismus und Realismus. Einerseits sind sie hoffnungsvoll bezüglich ihrer persönlichen Zukunft und sind bereit, etwas hierfür zu leisten, anderseits vertrauen und verlassen sie sich nur noch bedingt auf Politik und Wirtschaft. Positiv ist sicherlich die Entwicklung hin zu mehr Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft. Die Bürger erkennen und erfahren Gemeinschaft und Hilfe auf Gegenseitigkeit – innerhalb der Familie und dem Freundeskreis, bei Nachbarn, Kollegen und Gleichgesinnten. Denn je seltener Staat und Wirtschaft Sicherheit garantieren, desto häufiger helfen die Bürger sich gegenseitig selbst. Dies ist nachhaltig und zukunftsfähig.“  

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@stiftungfuerzukunftsfragen.de

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